Tomatensoße mit indischem Touch - Die geheime Zutat

Die Porträtfotografin Ingrid Hagenhenrich trifft das Ehepaar Mathilde Charon und Thomas Hülskötter in der gemeinsamen Münsteraner Küche bei der Zubereitung ihrer multikulturellen Tomatensoße. Mathilde bringt dabei ihre französische Herkunft mit und Thomas seine westfälische. Der Fotografin kommt die Konstellation ein wenig bekannt vor. Denn sie lebt als Slowakin mit einem Franzosen zusammen. Mathilde erzählt, sie habe Thomas bei ihrem ersten Rendezvous mit einem leckeren Essen beeindrucken, dabei aber auf Nummer sicher gehen wollen. Darum hat sie Spaghetti mit ihrer Spezialtomatensoße gekocht. Als Frau der leckeren Alltagsküche ahnte sie noch nicht, dass sie sich in einen versierten Hobbykoch verliebt hatte. Als Thomas hereinkam und den Tisch mit tiefen Tellern, Suppenlöffeln und Gabeln gedeckt sah rief er: „Oh großartig, es gibt ne Suppe vorwech!“ 

„Ne Suppe vorwech“ ist bei Mathilde Charon und Thomas Hülskamp zur stehenden Redensart geworden und hat es sogar in goldenen Buchstaben auf ein Fotoalbum geschafft, dass sie zur Hochzeit bekamen.
 
Trotz des Missverständnisses wurde das Rendezvous ein voller Erfolg und der Satz des leidenschaftlichen Suppenkaspers zur stehenden Redensart. Darum prangt er auch in goldenen Lettern auf dem Hochzeitsfotoalbum das Freunde Mathilde und Thomas zur Hochzeit geschenkt haben. Die beiden sind das quicklebendige Beispiel dafür, dass sich Missverständnisse und kulturelle Unterschiede sehr kreativ nutzen lassen. Thomas gesteht: „Uns wurde recht schnell klar, dass wir eigentlich nicht so gut zusammen kochen können. Nicht nur weil Mathilde Linkshänderin ist und ich Rechtshänder. Sie liebt schnelle Rezepte und ich bevorzuge die ausgefeilten. Wir haben recht unterschiedliche Koch- und Aufräum-Philosophien.“ Also bekochen sie sich einfach gegenseitig. Dies ist für die beiden der perfekte Ausdruck ihrer Liebe füreinander. 

Statt gemeinsam zu brutzeln bekochen Mathilde und Thomas sich am liebsten gegenseitig. Liebe geht bekanntlich durch den Magen.
  
Die Tomatensoße ist nach wie vor Mathildes absolutes Leibgericht: „Es kommt bei uns immer dann auf den Tisch, wenn wir uns auf das Wesentliche besinnen wollen oder einen echten Seelentröster brauchen.“ Inzwischen hat das Rezept ein, zwei raffiniertere Zutaten dazugewonnen. Aber die geheime Zutat ist und bleibt natürlich die Liebe, die den anderen so lassen kann, wie sie oder er ist.

Die Tomatensoße mit indischem Touch ist ein schönes Beispiel dafür, wie bei einem Liebespaar aus Unterschieden Kreativität entsteht.
 
Mathildes Tomatensoße schmeckt wunderbar mit geriebenem Parmesan oder Ziegenkäse und frischen Kräutern nach Wahl.
 

Tomatensoße mit indischem Touch
Für 4 Portionen

Soße
· 1 Zwiebel
· 4−5 Knoblauchzehen
· 5−6 Tomaten
· 1 rote Paprika
· 2 EL Olivenöl
· 1 EL Tomatenmark
· 1 TL Meersalz
· frisch gemahlener Pfeffer
· ½ TL Currypulver
· 1 Schuss Zitronensaft
· 1 Prise Zucker oder etwas Honig
· frische Kräuter nach Belieben, z.B. Basilikum, Oregano, Petersilie und Thymian
 
Pasta
·300 g Spaghetti
·Meersalz
·1 TL Kurkuma
 
Außerdem
·50 g geriebener Käse nach Belieben, z.B. Parmesan
 
Für die Soße die Zwiebel und den Knoblauch schälen und hacken. Die Tomaten und die Paprika waschen, putzen und würfeln.
In einem Topf das Olivenöl erhitzen und Zwiebel und Knoblauch darin anschwitzen. Nacheinander Tomaten, Paprika und Tomatenmark hinzugeben und unterrühren. Bei geringer Hitze ca. 15 Minuten köcheln lassen. Danach die Soße nach Belieben mit dem Pürierstab pürieren. Mit Salz, Pfeffer, Curry, Zitronensaft und Zucker oder Honig abschmecken.


Für die Pasta inzwischen reichlich Wasser zum Kochen bringen und Meersalz und Kurkuma hinzugeben. Die Spaghetti darin in ca. 10 Minuten bissfest garen. Abgießen, abtropfen lassen und mit der Soße auf Tellern anrichten. Mit gehackten Kräutern und geriebenem Käse nach Belieben bestreuen. 

 
SCHON GEWUSST?
TIPP
Anstatt mit Parmesan kann man die Tomatensoße z.B. auch mit Ziegenkäse bestreuen. So mag Thomas sie am liebsten.